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Newsletter Corporate/M&A Issue 1|2021

Aufsichtsratsstudie sieht Verbesserungspotenzial in Krisensituationen insbesondere bei nicht börsenotierten Unternehmen

16. Februar 2021

In der deutschen Zeitschrift „Die Aktiengesellschaft“ ist kürzlich eine interessante Studie zum Aufsichtsrat erschienen (Fundstelle: AG 2020, 827 ff). Anlass der zugrunde liegenden Untersuchung war natürlich die COVID-19-Krise. Gefragt wurde zunächst nach dem Informationsstand im Aufsichtsrat und dem Ausreichen von Ressourcen in Krisenzeiten. Vor allem die Aussagen von befragten Aufsichtsräten aus nicht börsenotierten AGs lassen aufhorchen: Jeder Dritte moniert mangelnde Ressourcen!

Jeder fünfte Aufsichtsrat aus nicht börsenotierten AG sieht zudem Nachholbedarf in der Kommunikation in der Krise. Wenig überraschend, dass auch fast zwei Drittel der befragten Aufsichtsräte nicht börsenotierter AGs eine Erhöhung der Sitzungsfrequenz in der Krise für sinnvoll halten. Und nicht zuletzt finden mehr als die Hälfte der Kontrolleure nicht börsenotierter AGs eine Überarbeitung des Berichtswesens für angebracht. Weitere geforderte Maßnahmen waren Schulungen in Krisenzeiten, die Einrichtung eines Ad-hoc-Ausschusses zur Krisenbewältigung und die Schaffung von direktem Zugang zu Stabsfunktionen (Head of Legal, Head of Risk, Head of Controlling etc).

Mangels vergleichbarer Initiativen im Inland kann man nicht gesichert sagen, ob die Studienergebnisse sich auf Österreich umlegen lassen. Vor allem Vertretern in Kontrollgremien nicht börsenotierter AGs ist aber zu raten, sich die vorstehend erwähnten Themen für den eigenen Aufsichtsrat durchzudenken.

Mag. Gernot Wilfling

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